Städtebau in Göppingen: Investor hat Großes vor: Bankgebäude und Einrichtungshaus werden saniert
Die Nachbarschaft rund um das „Agnes“ wird aufgehübscht. Der Investor, der die Deutsche-Bank-Filiale erweitert, hat auch das Einrichtungshaus Grimm gekauft und will dies umfassend sanieren.
Das „Agnes“, das in der Mörikestraße fast wie eine trutzige Burg emporragt, soll ein adäquates Gegenüber bekommen. Investor Jan Watzl aus dem bayerischen Pöcking hatte im Sommer zunächst das Gebäude der Deutschen-Bank-Filiale gekauft und will es in großem Stil erweitern und sanieren.
Doch damit nicht genug: Auch das Einrichtungshaus Albert Grimm in direkter Nachbarschaft des Geldinstituts hat die Watzl Group kürzlich erworben. Das Bestandsgebäude soll bis 2027 zu einem modernen Geschäftshaus mit einer Fläche von insgesamt 6200 Quadratmetern umgebaut werden, teilt das Immobilienunternehmen mit. Derzeit hat Grimm eine Grundstücksfläche von rund 2600 Quadratmetern.
Umfassende Sanierung
Watzl plant eine umfassende Sanierung des Gebäudes. Das Haus soll sowohl energetisch modernisiert als auch architektonisch neugestaltet werden – in enger Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter Lars von Wichert. „Durch den Umbau soll ein hochwertiges Gebäude entstehen, das Tradition und Moderne auf gekonnte Weise miteinander verbindet“, teilt die Investorengruppe mit.
Initiator der Transaktion war die Fachpartner Gewerbe-Immobilien GmbH (fgi), eine Tochtergesellschaft der Kreissparkasse Göppingen und der Sparkasse Ulm. Nach der intensiven Suche nach einem passenden Partner für das Projekt hat sich von Wichert mit der Watzl Group zusammengetan. Neben der energetischen Verbesserung wollen die Partner die Außenfassade erneuern. Lars von Wichert ist begeistert von dem Projekt: „Ich freue mich sehr, einen starken Investor und Sanierungsexperten wie Jan Watzl an meiner Seite zu haben, um unser traditionsreiches und exklusives Einrichtungshaus in die Zukunft zu führen.“
Gesamtes Areal entwickeln und aufwerten
Jan Watzl, Geschäftsführender Gesellschafter der Watzl Group, unterstreicht die Bedeutung des gemeinsamen Projekts insbesondere für die Entwicklung der Region: „Mit dem Einrichtungshaus Albert Grimm und dem benachbarten Gebäude der Deutschen Bank können wir nun das gesamte Areal neben dem Einkaufszentrum ,Agnes‘ entwickeln und deutlich aufwerten“, sagt er. Aus Sicht des Investors entstehe an dieser Stelle „ein weiteres architektonisches Highlight für Göppingen und ein Einkaufserlebnis der Extraklasse“.
Bei der Deutschen Bank hatte Watzl bereits im Sommer vergangenen Jahres zugeschlagen. Das Immobilienunternehmen kaufte das Gebäude aus den 60er Jahren von dem Kreditinstitut und will hier ordentlich investieren. Im Gestaltungsbeirat hatte Jan Watzl das Konzept vorgestellt. Das Kreditinstitut ist dort jetzt Mieter mit einem Vertrag bis 2029. Derzeit nutze die Bank die beiden unteren Geschosse des Bestandsbaus, wolle sich aber langfristig aufs Erdgeschoss zurückziehen. Dann soll unter seiner Regie im ersten und zweiten Obergeschoss eine Art Appartementhaus mit 53 Miniappartements entstehen, wo Firmen kurzfristig und vorübergehend Mitarbeiter unterbringen können.
Über diese drei bestehende Geschosse will Jan Watzl weitere Geschosse setzen, aus statischen Gründen wahrscheinlich in Holzbauweise. Die zusätzlichen Etagen, nach einer Anregung des Gestaltungsbeirats nur zwei statt ursprünglich drei, sollen Wohnungen erhalten und einen großen Gemeinschafts-Dachgarten tragen. Südlich vom Bestandsbau der Deutschen Bank, dort, wo jetzt die Parkplätze sind, plant Watzl einen neuen Kopfbau, der ebenfalls Neubauwohnungen umfasst. Geplant sind insgesamt bis zu 30 Wohnungen – je nach genehmigter Erweiterung.
Watzl investiert in Bestandsimmobilien
Das Unternehmen Die Watzl Group ist ein inhabergeführtes Immobilienunternehmen aus Pöcking am Starnberger See. Es investiert in Bestandsimmobilien und Immobilienentwicklungen.
Artikel Südwestpresse | NWZ vom 25. April 2024 | Susanne Schönfelder